Das ERP-Labor der Universität Würzburg

Seit Anfang des Jahres 2013 betreibt der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik der Universität Würzburg unter der Leitung von Prof. Dr. Axel Winkelmann ein eigenes Labor für betriebswirtschaftliche Software mit Fokus auf das Enterprise Resource Planning (ERP) für den gezielten Einsatz dieser Systeme in Forschung und Lehre und hat dieses nun zum deutschlandweit größten ERP-Labor ausgebaut. Viele ERP-Systeme werden von den Herstellern nicht im Fernzugriff zur Verfügung gestellt, so dass es notwendig ist, diese in Eigenregie auf eigenen Servern im Rechenzentrum der Universität Würzburg zu betreiben. Aktuell nutzen wir im ERP-Labor u.a. zahlreiche Software-Systeme von Unternehmen wie SAP, Microsoft, Oracle, SAGE, Asseco, UNIT4, IFS und vielen anderen.

Im ERP-Labor stehen aktuell folgende Systeme zur Verfügung

ERP-Systeme

CRM- und PIM-Systeme

Das ERP-Labor wird von folgenden Partnern unterstützt

ERP-Podcast

Neben dem Betrieb des ERP-Labors bietet der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik der Universität Würzburg seit März 2017 einen wöchentlich erscheinenden Podcast zum Thema ERP-Systeme an. Im Rahmen dieses Podcasts stellt Univ.Prof. Dr. Axel Winkelmann weitreichende Informationen über den effizienten Einsatz von Unternehmenssoftware zur Verfügung und liefert zahlreiche Denkanstöße zur besseren Gestaltung und Nutzung betriebswirtschaftlicher Software. Darüber hinaus werden neben Tipps und Tricks bzgl. des Einsatzes von ERP-Systemen Erfahrungen einzelner Firmen im Umgang mit Unternehmenssoftware dargestellt und Interviews mit prominenten Gesichtern aus dem Umfeld Unternehmenssoftware geführt.

Was bedeutet Enterprise Resource Planning?

Unter dem Begriff Enterprise Resource Planning wird die Planung und Steuerung der Ressourcen eines Unternehmens verstanden. Neben den klassischen Unternehmensressourcen Boden (Grundstücke / Anlagen), Arbeit (Personalkapazität) und Kapital (Finanzmittel), kommt vor allem dem Management der Ressource  Information eine wichtige Bedeutung zu.

Ein Enterprise-Resource-Planning-System ist eine (häufig) modular aufgebaute, integrierte, betriebswirtschaftliche Software zur IT-seitigen Unterstützung von Geschäftsprozessen. Durch die Anbindung an eine zentrale Datenbank, in der alle Unternehmensdaten redundanzarm gespeichert sind, erhält das ERP-System alle notwendigen Informationen für die Unternehmensplanung und -steuerung. 

Durch die Abbildung aller unternehmensbezogenen Geschäftsprozesse im ERP-System und die Förderung des Informationen über den effizienten Einsatz von Unternehmenssoftware zur Verfügung und liefert zahlreiche Denkanstöße zur besseren Gestaltung und Nutzung betriebswirtschaftlicher Software. Darüber hinaus werden neben Tipps und Tricks bzgl. des Einsatzes von ERP-Systemen Erfahrungen einzelner Firmen im Umgang mit Unternehmenssoftware dargestellt und Interviews mit prominenten Gesichtern aus dem Umfeld Unternehmenssoftware geführt.

Einführung eines ERP-Systems

Die Einführung eines ERP-Systems gilt als ein äußerst komplexes Projekt und bedarf daher einer detaillierten und sorgfältigen Planung. Zu Beginn des Einführungsprozesses steht die Auswahl eines geeigneten ERP-Systems, welches künftig die im Unternehmen ablaufenden Geschäftsprozesse abbilden und die Verwaltung dieser ermöglichen soll. Für die Auswahl eines ERP-Systems sollten die Anforderungen an die zu implementierende Unternehmenssoftware klar definiert und auf Grundlage dieser Anforderungen eine Analyse des ERP-Marktes durchgeführt werden. Sobald ein geeignetes ERP-System identifiziert wurde, kann die Einführung dieses Systems genauer geplant werden. Hierfür werden die im Unternehmen ablaufenden Prozesse genauestens analysiert und anschließend im ERP-System eingestellt oder an dieses angepasst. Nach der Customizing-Phase kann mit der Implementierung des angepassten Systems begonnen werden.

Forschung

Neben der Forschung über den Einsatz von ERP-Systemen zur Planung und Steuerung von Unternehmensressourcen wird das ERP-Labor des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik auch zur Unterstützung weiterer Forschungsprojekte am Lehrstuhl eingesetzt. Beispielhaft hierfür sei das Forschungsprojekt  Komplex-e zu nennen, in dessen Rahmen die systemübergreifende Vernetzung unterschiedlicher Unternehmenssoftware durch die Verwendung von eBusiness-Standards und die Beratung von Unternehmen bei der Einführung solcher Standards im Vordergrund stehen.

Darüber hinaus beteiligt sich der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik am Forschungsprojekt  Individualisierung-digital, wobei regionale Unternehmen beim Erwerb von E-Commerce-Expertise unterstützt werden und in dessen Kontext wertvolles Know-How aus dem ERP-Labor über den Betrieb von ERP-Systemen weitergegeben wird. Mehr Informationen zu den Forschungsprojekten des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik an der Universität Würzburg können unter folgendem Link vorgefunden werden:


Lehre

An der Julius-Maximilians-Universität Würzburg werden die Bachelor- und Masterstudierenden in praxisbezogenen Lehrveranstaltungen im ERP-Labor problemorientiert ausgebildet. Die im ERP-Labor zur Verfügung stehenden Systeme kommen dabei in unterschiedlichen Vorlesungen und Übungen im Rahmen des Bachelor- bzw. des Masterstudiums „Wirtschaftsinformatik“ zum Einsatz.

 Bachelor

Integrierte Geschäftsprozesse erhalten die teilnehmenden Studenten eine Einführung in betriebswirtschaftliche Prozesse eines ERP-Systems am Beispiel von SAP Business byDesign. Dabei können die Studierenden erste Einblicke in die Abläufe und Funktionalitäten von ERP-Systemen erwerben und das im Rahmen der Veranstaltung erworbene Wissen direkt in interaktiven Fallstudien anwenden. Darüber hinaus bauen die Bachelorstudierenden der Wirtschaftsinformatik im Kontext der Veranstaltung  Geschäftsprozesse zum Anfassen grundlegendes Know-How über das Zusammenspiel zwischen Geschäftsprozessen und Unternehmensorganisation auf und entwickeln ein umfassendes Verständnis über die Modellierung, Analyse und Implementierung von Geschäftsprozessen am Beispiel von IFS Applications 9. Hier werden von den Studierenden konkrete Prozesse eines fiktiven Unternehmens modelliert und anschließend im ERP-System konfiguriert und bearbeitet. Darüber hinaus besteht für Bachelorstudierende der Wirtschaftsinformatik zusätzlich die Möglichkeit,  Software-Pratika zu absolvieren, in dessen Rahmen die im ERP-Labor zur Verfügung stehenden ERP-Systeme zum Einsatz kommen.

Master

Masterstudierende der Wirtschaftsinformatik erhalten im Verlauf der Veranstaltung  Business Software 1: Systemgestützte Unternehmensführung detaillierte Einblicke in den Einsatz von ERP-Systemen am Beispiel von SAP ERP und werden im Kontext einer praxisnahen Unternehmenssimulation in der Bedienung von ERP-Systemen zur Koordination von Unternehmensprozessen umfassend geschult. In der Lehrveranstaltung  Business Software 2: Enterprise-Resource-Planning-Systeme greifen die Teilnehmer des Kurses auf verschiedene ERP-Systeme des ERP-Labors zu und setzen sich unter Einbeziehung verschiedener Geschäftsprozesse mit den unterschiedlichen Realisierungen von Geschäftsprozessen innerhalb der betrachteten Systeme auseinander. Dadurch erhalten die Studierenden einen weitreichenden Überblick über den ERP-Markt und gewinnen umfassendes Wissen über die Vielfalt des Softwarestandorts Deutschland, in dem es nicht nur ein System für alle Zwecke gibt. Darüber hinaus werden Masterstudierende im Rahmen des Blockkurses  Organisation von Geschäftsprozessen mit typischen Aufgabenstellungen und praxisrelevanten Geschäftsprozessen von Unternehmen in der Ressourcenverwaltung und -logistik vertraut gemacht und über grundlegende Datenstrukturen und Datenflüsse eines ERP-Systems informiert. Darauf aufbauend werden die Studierenden dazu angeleitet, die im Kontext der Veranstaltung betrachteten Geschäftsprozesse zielorientiert in einem ERP-System abzubilden. In vertiefenden Übungsphasen werden verschiedene exemplarische Funktionen und Einstellung praktisch an einem SAP-System der FIS Informationssysteme und Consulting GmbH umgesetzt.